Windows 365 und AVD Vergleich
Windows 10/11 samt Einstellungen, Daten und Apps liegt in der Azure-Cloud und Nutzer können von beliebigen Geräten mit Browser darauf zugreifen.
Author:
bha erstellt am 23.08.2021
Windows 365 oder Azure Virtual Desktop
Zeichnung: Sylbek 2021
Windows 365 Cloud-PC steht seit dem 2. August 2021 zur Verfügung als Virtual Desktop in Azure Cloud. Windows 10 (später Windows 11) samt Apps, Daten und Einstellungen liegen in der Cloud und Nutzer können von beliebigen Geräten mit Browser darauf zugreifen.
Azure Virtual Desktop (AVD) ist mit Windows 10 Enterprise Multisession-Funktionen ausgestattet. AVD ist eine kostengünstige Option für die Arbeit mit vertrauter Software und Daten. Azure Virtual Desktop wurde im September 2019 eingeführt und ist die Weiterentwicklung von Microsoft Remote Desktop Services (RDS). AVD war bis Juli 2021 als Windows Virtual Desktops (WVD) bekannt.
Weitere Informationen finden Sie unter
AVD mit Windows 10 Multi-Session.
Voraussetzung - Lizenzen
Es gibt zwei Versionen von Windows 365, Enterprise und Business.
Die
Business-Version ist für Unternehmen mit bis zu 300 Mitarbeitern gedacht, die den Cloud-PC innerhalb von 1-2 Stunden ohne Lizenzanforderungen nutzen können, ähnlich wie einen physischen PC.
Die
Enterprise Version ist für größere Unternehmen, ohne Begrenzung der Nutzerzahl. Eine
Windows 10 E3- oder VDA-Lizenz wird vorausgesetzt. Darüber hinaus ist eine Lizenz für Endpoint Manager und Azure AD P1 erforderlich.
Für
Azure Virtual Desktop wird
M365 Business Premium oder Windows 10 E3 benötigt. Windows 10 E3 ist enthalten in Microsoft 365 E3, E5, A3, A5, F3. Wie sich Microsoft 365 Tarife voneinander unterscheiden siehe
Microsoft 365 Pläne Vergleich.
In der Praxis können Sie Windows 365 ohne Office 365-Apps nicht produktiv nutzen, daher benötigen Sie dazu z.B. M365 Business Premium oder
M365 E3.
Funktionen
Benutzer, die es gewohnt sind auf RDS-Servern zu arbeiten, werden mit Cloud PC oder AVD ebenso vertraut sein. Es muss lediglich eine RDP-Verbindung hergestellt werden.
Das RDP-Protokoll ist für fast alle Betriebssysteme wie Windows, MacOS, Linux, iOS oder Android verfügbar. Zudem kann auf beide Produkte auch über einen Browser zugegriffen werden.
Bei Windows 365 Cloud PC wird das gesamte Betriebssystem virtualisiert, so dass individuelle Software installiert werden kann, während bei AVD nur die eigene Arbeitsumgebung (Profile) virtualisiert wird, sodass die installierten Apps für alle Nutzer verfügbar sind.
Aus administrativer Sicht ist AVD vollständig über das Azure-Portal verwaltbar, während die Business-Version hauptsächlich von den Nutzern selbst verwaltet wird. Windows 365 Enterprise wird hauptsächlich vom Administrator über den Endpoint Manager verwaltet.
Windows 365 ist näher am physischen Windows 10, während AVD näher an OnPrem RDS-Server ist.
Preise
Windows 365 hat feste monatliche Preise unabhängig von der Nutzungsdauer. Windows 365 Business kostet ab 21,90 EUR für die Einstiegsversion mit 1vCPU, 2GB RAM, 64GB Storage.
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Die Enterprise-Version kostet weniger, nämlich 18,20 EUR/Monat für die gleiche Einstiegsversion. Zur Erinnerung: Die Enterprise-Version erfordert eine Windows 10 Enterprise-Lizenz (siehe oben).
AVD als Windows 10 Multisession ist für mehrere Nutzer gleichzeitig verfügbar und wird je nach Nutzung bezahlt. Z.B. kostet ein Azure vom Typ A4m v2 mit 4x CPU, 32 GB bei optimierter Nutzung für 10h am Tag Mo-Fr nur 114,08 EUR für ca. 10 Nutzer.
Im Preis enthalten sind ein Datentransfer von 500GB aus Frankfurt (Germany-West) und tägliche Backups für eine Woche.
Zu den Nutzungskosten kommen noch die Administrationskosten, die bei AVD etwas geringer ausfallen, da für das obige Beispiel nur ein Server administriert wird, der für mehrere Benutzer zur Verfügung steht. CALs sind nicht erforderlich, wie es bei RDS Server der Fall ist.
Fazit
Für kleine Unternehmen ist die Windows 365 Business Version die bevorzugte Wahl. Diese benötigt kein Azure-Abonnement und ist automatisch mit Azure AD verbunden, so dass die Benutzer den normalen Office 365-Zugang nutzen können. In dem Fall verwalten die Benutzer selbst ihr eigenes Gerät.
Windows 365 Enterprise hat etwas günstigere Preise, erfordert aber z.B. Windows E3-Lizenz und Azure-Infrastruktur. Enterprise Cloud-PC wird mit lokalen AD verbunden, die 'Azure AD Hybrid Join' aktiviert hat. Ein Administrator hat mehr Kontrolle durch Endpoint Manager und Azure Networking.
AVD ist eine VM im Azure-Abonnement. Ein Administrator hat die vollständige Kontrolle und Auswahl über verschiedene Dienste wie VM-Typen, Speicher, Backup, etc. AVD kann sich sowohl mit Azure AD als auch mit On-Prem AD verbinden, wenn 'Hybrid Azure AD Join' aktiviert ist.
Cloud PC ist derzeit nur in 2 europäischen Regionen verfügbar, in Europa-West (Amsterdam) und Europa-Nord (Dublin). AVD ist in 8 europäischen Regionen verfügbar, einschließlich Germany-West (Frankfurt).
Azure Virtual Desktop ist eine gute Alternative zu Windows 365, da es mehr Flexibilität bietet, oft bessere Preise hat und der administrative Aufwand geringer ist.
Windows 365 wird für Software verwendet, die nicht im Multisession-Modus ausgeführt werden kann. Eine generelle Empfehlung kann es daher nicht geben, manchmal ist die Kombination beider Produkte die beste Lösung.
Weitere Informationen
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Nicht nur ein physischer PC benötigt Hardware, sondern auch Cloud-PC und AVD. Wir haben Lösungen mit Preisen für alle drei dieser Gruppen:
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